Selbsttests zur Früherkennung von Krankheiten

Auch wenn teilweise mit über 99% sicheren Ergebnisse geworben wird, sind die Heimtests nicht immer sicher. Bei dem Verdacht auf ernste Krankheiten oder Infektionen sollte daher immer ein Arzt aufgesucht werden. Relativ sicher sind lediglich einige einfache Tests, die sich tatsächlich bewährt haben.
Der Gang zum Arzt kostet nicht nur Zeit - sondern manchmal auch Überwindung. Deshalb stehen immer mehr Menschen praktischen, modernen Alternativen offen gegenüber. Dazu gehören auch Schnelltests zur Früherkennung von Krankheiten, die selbstständig zu Hause durchgeführt werden können. Mittlerweile gibt es eine ganze Menge davon, die in der Apotheke oder im Internethandel erhältlich sind. Was sich zunächst einfach und überzeugend anhört, kann in manchen Fällen bei einem ersten Verdacht durchaus weiterhelfen – manchmal ist jedoch Vorsicht angebracht. Außerdem können Heimtests eine ärztliche Bestätigung und insbesondere die anschließende Beratung bzw. Behandlung niemals ersetzen, selbst wenn das Testergebnis als sicher gilt.
Nur simple Tests eignen sich für den Hausgebrauch
Als relativ sicher gelten nur solche Selbsttests, die bereits in Deutschland zugelassen und in der Apotheke erhältlich sind. Alle darüber hinaus gehenden Diagnosen müssen doch noch immer in einer Arztpraxis (oder sogar mehreren) gestellt werden, da für sie eindeutigere Testverfahren bzw. Testwiederholungen notwendig sind. Im Labor sind für ein sicheres Gesamtbild schließlich weitreichendere Untersuchungen des Blutes möglich als z. B. mit einem einfachen Teststreifen, der auch noch in Minutenschnelle ein Ergebnis liefern muss. Dazu kommt, dass bei einigen Verfahren Laien leicht kleine Fehler in der Anwendung machen können, die aber manchmal große Auswirkungen haben. Nicht zu unterschätzen sind bei ernsteren Erkrankungen bzw. dem Verdacht darauf auch viele Sorgen und Ängste, die mit dem vermeintlich positiven Ergebnis verbunden sind. Nicht weniger schlimm ist es, wenn einem Verdacht erst gar nicht weiter nachgegangen wird, weil durch den Selbsttest (falsche) Erleichterung geschaffen wurde. Insbesondere vor Heimtests auf HIV und Krebs wird von Ärzten und Verbraucherverbänden immer wieder gewarnt.
Erkennung von Harnwegsentzündungen
Bei dem Verdacht auf eine Blasen- bzw. Harnwegsentzündung kann ein Harnteststreifen aus der Apotheke, der zu Hause angewandt wird, Klarheit bringen. Denn dieser Test kommt dem in der Arztpraxis gleich, so dass Entzündungen oder bakterielle Infektionen damit gut erkannt werden können.
Blutzucker selbst messen
Dass der Blutzucker mit einem speziellen Messgerät sicher bestimmt werden kann, ist insbesondere für Zuckerkranke kein Fremdwort. Tägliche Messungen sind für sie meist schon zur Routine geworden. Denn der Wert des Blutzuckers gibt ihnen nicht zuletzt darüber Aufschluss, ob die aktuelle Ernährung angemessen ist und wie hoch die Medikamente dosiert werden müssen. Das Messgerät kann unkompliziert auch unterwegs benutzt werden. Mit etwas Erfahrung genügt ein kurzer Stich in die Fingerkuppe, um den Teststreifen mit dem Blutstropfen zu benetzen und das Ergebnis in Händen zu halten. Bei einem Neuverdacht auf Diabetes sollte jedoch lieber der Arzt aufgesucht werden, der den Wert genauer bestimmen kann. Ein nüchternes Erscheinen zur Untersuchung ist dabei besonders wichtig.
Blut aus dem Darm anhand eines Selbsttests erkennen
Blut im Stuhl kann, muss aber nicht auf Darmkrebs hindeuten. Um aus Darmpolypen oder Geschwüren stammendes Blut, das sonst nicht zu erkennen wäre, deutlich zu machen, sind in der Apotheke spezielle Stuhltests für zu Hause erhältlich. Hierfür müssen jeweils drei Stuhlproben mit einer speziellen Lösung vermischt werden. Dieser Selbsttest ist als einziger zur Krebsfrüherkennung in Deutschland zugelassen. Denn eine Erkennung im frühen Stadium lässt die Darmkrebs-Sterblichkeitsrate erheblich sinken. Jedes positive Resultat, dem anschließend ärztlich nachgegangen wird, kann also Leben retten. Trotzdem kann es in Einzelfällen zu falschen Ergebnissen kommen, so dass sich ein zunächst positives Ergebnis beim Arzt (zum Glück) als negativ herausstellen kann.
Vorsicht bei Tests auf Geschlechtskrankheiten
Da Geschlechtskrankheiten mit einem gewissen Tabu verbunden sind, versuchen viele Geschäftemacher daraus Kapital zu schlagen. Im Internet werden nicht nur Heimtests auf HIV, sondern auch auf Hepatitis und Syphilis angeboten und angepriesen. Sie gelten jedoch als unsicher und nicht ratsam, so dass sie hierzulande auch noch keine Zulassung haben. Auch eine Infektion mit Chlamydien, die bei Frauen zu Unfruchtbarkeit führen kann, soll immer wieder in einfachen Heimtests diagnostiziert werden können. Studien haben jedoch ergeben, dass die Ergebnisse häufig falsch sind und lediglich Fehlalarm ausrufen. Auch das CE-Zeichen, eigentlich als Gütesiegel zu verstehen, bedeutet hier keine Sicherheit.
Krebsverdacht gehört in Arzthände
Immer häufiger werden auch heimische Schnelltests angepriesen, die Klarheit bei ernsten Erkrankungen wie diversen Krebsarten bringen sollen. Meist werden die Heimtests aus dem Ausland verschickt, da sie in Deutschland nicht zugelassen sind. Obwohl es richtig ist, dass eine Erhöhung des Ferritinwertes auf eine Krebserkrankung hindeuten kann, sind diesbezügliche Schnelltests für zu Hause keine geeignete Diagnoseform. Denn eine Ferritinerhöhung muss nicht zwangsläufig auf Krebs hindeuten, da es dafür auch andere Ursachen geben kann. Nur ein umfassendes Blutbild, entweder beim Allgemeinarzt oder Internisten, kann gesicherte erste Resultate bringen. Dabei werden u. a. auch die Marker für Entzündungen oder Tumore berücksichtigt.
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