Neurodermitis: Symptome und Behandlung

Jedoch kann es durch die chronische Hauterkrankung auch zu sozialen Problemen kommen, wenn die Symptome im Umfeld negativ besetzt sind oder fehlgedeutet werden. Ein Leben mit Neurodermitis bringt eine ständige Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper mit sich. Individuelle Behandlungsansätze müssen eigenständig erprobt und miteinander kombiniert werden, um eine Linderung zu erzielen.
Neurodermitis ist für Betroffene (und Eltern) sehr unangenehm, kommen zu den eigentlichen Beschwerden durch die juckende Haut auch noch Scham und Ausgrenzung durch andere hinzu.
Wenn die Haut schuppt und juckt, kann es sich um Neurodermitis (in der medizinischen Fachsprache „atopische Dermatitis“ oder „atopisches Ekzem“ genannt) handeln. Die chronische Hauterkrankung, die meist schon in der Kindheit auftritt, ist zwar nicht ansteckend, für die Betroffenen jedoch sehr lästig und unangenehm. Eine Heilung gibt es bis heute nicht, jedoch können die Symptome mit dem richtigen Behandlungsansatz eingedämmt werden.
Wie kommt es zu Neurodermitis?
Normalerweise haben Menschen ihre Haut im Gesicht und am Körper zum Schutz vor äußeren Einflüssen. Bei Neurodermitis-Betroffenen erfüllt die Haut diese natürliche Schutzfunktion nicht ausreichend, so dass es beim Kontakt mit Reizen physikalischer, chemischer oder mikrobieller Natur zu entzündlichen Reaktionen der Haut bzw. des Immunsystems kommt. Diese äußern sich in geröteten, schuppenden Hautflächen, die auch nässen können, und Juckreiz. Häufig liegt Neurodermitis in den Genen, so dass ein Kind, dessen Eltern beide an der atopischen Hauterkrankung leiden, eine Wahrscheinlichkeit von etwa 66 Prozent hat, ebenfalls im Laufe seines Lebens daran zu erkranken. Sofern nur ein Elternteil betroffen ist, reduziert sich die Wahrscheinlichkeit auf ca. 35 Prozent.
Alleine die Anfälligkeit für Neurodermitis sorgt jedoch nicht dafür, dass die Krankheit auf jeden Fall ausbrechen muss. Denn dafür ist eine Kombination aus verschiedenen Einflüssen verantwortlich, wie heute angenommen wird. Eine von Natur aus trockene Haut ist automatisch anfälliger für eine atopische Dermatitis. Juckt die Haut, wird durch das Kratzen die Schutzfunktion der Haut noch einmal mehr angegriffen. Kommen noch Allergie auslösende Umweltfaktoren hinzu (z. B. Tierhaare, Pollen, Hausstaubmilben), so kämpft das Immunsystem dagegen an. Aber auch Stress ist ein Faktor, der bei Neurodermitis hineinspielt, weshalb nur eine Kombination von Behandlungsmethoden und Ansätzen Linderung verschaffen kann.

Besonderheiten der chronischen Hauterkrankung
Sofern Eltern selbst an Neurodermitis leiden, sollten sie bereits bei ihrem Säugling auf Anzeichen achten. Trockene Haut, häufig verbunden mit hartnäckigem Milchschorf, kann auf eine genetische Veranlagung hindeuten. Wenn sich Babys oder Kinder häufig kratzen, sollte der Ursache auf den Grund gegangen werden. Denn zerkratzte Haut ist besonders anfällig für Keime und Pilzbesiedlungen, die zu gefährlichen Infektionen führen können. Gerötete und schuppende Stellen können sich bei Erwachsenen im Laufe der Zeit auch zu Hautverdickungen sowie Pusteln und Knötchen entwickeln. Die atopische Hauterkrankung verläuft generell in Schüben, die mehr oder weniger Beschwerden verursachen, da die Ausprägungen verschieden sind. In den schlimmsten Fällen führt die Krankheit zu durchwachten Nächten und Konzentrationsproblemen am nächsten Tag, da durch den starken Juckreiz keine Nachtruhe zu finden ist. Sind die Ekzeme an offen sichtbaren Bereichen besonders ausgeprägt, kann dies zu sozialer Isolation führen, da die Betroffenen unter Scham und Ausgrenzung durch andere leiden.
Behandlungsansätze bei Neurodermitis
Wird beim Dermatologen eine atopische Dermatitis festgestellt, so wird meist eine individuelle Kombination bekannter Behandlungsmöglichkeiten empfohlen. Die bereits geschädigte Haut benötigt eine intensive Grundpflege, da sie mehr Feuchtigkeit als Schutzbarriere benötigt als normale Haut. Zur Reinigung eignen sich pH-neutrale Seifen und Lotionen. Regelmäßige rückfettende Ölbäder oder feuchte Umschläge sind hilfreich, wenn größere Bereiche der Körperhaut betroffen sind. Als nächstes muss der Juckreiz bekämpft werden, wozu auch Kortisoncremes zum Einsatz kommen können. Sie sollten jedoch nur unter ärztlicher Aufsicht und niemals über einen längeren Zeitraum verwendet werden. Das gleiche gilt für die Wirkstoffe Ciclosporin und Azathioprin, die in schweren Fällen verordnet werden.

Gesunde Alternativen bei Heißhunger oder sonstigen Verlockungen
Patienten, die ihre Symptome sanft bekämpfen möchten, sind darauf angewiesen, die Reaktionen ihrer Haut selbst zu erforschen, um für sie hilfreiche alternative Präparate und Behandlungsansätze zu finden, um langfristig die unangenehmen Symptome zu verringern. So haben einige Betroffene gute Erfahrungen mit Urea-Cremes, Sonnenlicht, Teeumschlägen oder Solewasser gemacht. Eine Behandlung mit UV-Licht kann übrigens auch vom Arzt verordnet werden. Kälte und trockene Luft können die Symptome wiederum verstärken, weshalb Neurodermitis auch saisonabhängig ist.
Auslöser ausfindig machen und meiden
Auch der Kontakt mit bestimmten Materialien, Chemikalien, Umweltgiften oder alltäglichen Zusatzstoffen kann dazu führen, dass sich die Symptome von Neurodermitis verstärken. So sollte möglichst naturbelassene Baumwollkleidung getragen und bei der Wäsche kein Weichspüler verwendet werden. Duft- oder Zusatzstoffe in Kosmetikprodukten bzw. Konservierungsstoffe, Geschmacksverstärker und andere künstliche Zusätze in Lebensmitteln können außerdem die Symptome verstärken. Hier ist eine gründliche eigene Beobachtung erforderlich, um dem Körper auf die Spur zu kommen. Es kann sich lohnen, beim Facharzt abklären zu lassen, auf was genau empfindlich reagiert wird. Häufig haben Neurodermitiker zusätzlich Allergien oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Ein Besuch beim Heilpraktiker oder Homöopathen kann außerdem zu alternativen Behandlungsmöglichkeiten führen.
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